Das Wort des Tages


Oktober 2021

Sonntag, 8.00 Uhr morgens. Den leeren Straßen entnehme ich, dass die Welt noch nicht aufgestanden ist. Nebelfelder schweben über den Gewässern. Die Sonne schiebt sich durch. Es ist wieder an der Zeit, zu gehen. Heute nicht alleine. Heute in bester Gesellschaft. Ein Freund begleitet mich. Ich genieße die Zeit der tiefgründigen Gespräche in der wunderschönen Natur. Ein fantastischer Gedankenaustausch. Wir versinken in eine eigene Welt, nehmen die Umgebung nur noch schemenhaft war. Es ist so bereichernd.

Ich gewinne neue Erkenntnisse.

Die Erkenntnis, dass mein Verstand zu einem großen Teil meine Entscheidungen beeinflusst. Aber ist das falsch? Wie viel „Vernunft“ bringt uns weiter? Und wie viel hindert uns daran, zu leben und zu fühlen? Wie viel macht krank. Und wie viel davon brauchen wir, um Stabilität und Sicherheit zu bewahren. Eine echte Grundsatzfrage. Sich jedem Gefühl hinzugeben wäre sicherlich falsch. Beziehungen scheitern an unüberlegten Affekthandlungen. Und wer wirft schon leichtfertig seinen sicheren, gut bezahlten Job über Bord? Die Vernunft muss aus meiner Sicht einen wichtigen Teil einnehmen, um im Leben voranzukommen. Um andere nicht zu verletzten. Um nicht ständig von vorne beginnen zu müssen. Aber reine Vernunftentscheidungen? Wie glücklich bzw. unglücklich machen sie uns?

Ich denke es kommt ganz wesentlich auf das Verhältnis an.

Auf das Verhältnis zwischen Verstand und Gefühlen. Es gibt Graustufen. Gefühle gänzlich zu ignorieren oder im schlimmsten Fall diese nicht mal zu kennen, blockiert unseren Weg zum Glück. Gefühle sind wie ein Kompass. Die Schlechten sowie die Guten. Alle wollen uns etwas sagen, uns leiten und manchmal den Kurs korrigieren, wenn wir vom Weg abgekommen sind. Sie haben ihre Daseinsberechtigung, genauso wie die Vernunft. Sinnbildlich sollten sich die beiden die Waage halten. Wer es schafft, beides in Einklang zu bringen, erhöht die Chancen auf langfristige Zufriedenheit und Beständigkeit im Leben.

Wir halten am Ende unseres Weges fest, dass es im Prinzip bei Lebensentscheidungen nur um das eine geht: den Mut – unser Wort des Tages.

Wer Mut hat, bleibt nicht stehen. Und wer Mut hat, geht bewusst auch durch die harten Zeiten. Stellt sich dem, was ohnehin auf lange Sicht unausweichlich ist. „Muts“ größter Feind ist die Angst. Ängste lähmen uns, hindern uns am Weitergehen. Am Ausprobieren. Hindern uns daran, im Leben Wesentliches zu verändern. Ich nehme mir an diesem Morgen vor, ein Stück mutiger zu werden. Ein Stück meiner Angst zu überwinden. Auf mich und meine Fähigkeiten zu vertrauen. Vor allem jedoch auf meine Gefühle und meinen Verstand. Bewusst etwas zu riskieren. Denn das Leben bietet uns keine 100 %-ige Sicherheit und das muss es auch gar nicht. Wenn wir mutig sind und scheitern, macht uns das am Ende nur stärker. In den schwersten Zeiten lernen und erreichen wir am meisten. Davor sollten wir keine Angst haben. Darauf sollten wir uns freuen!

Danke fürs Lesen,

Eure Nicole

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert