Verlorene Gewohnheiten

Es ist ein Sonntagmorgen, an dem ich mich auf die Waage stelle. Das Display bleibt schwarz. Den leeren Akkus sei Dank verzögert sich die Konfrontation mit der neuen Zahl. Seit Mitte Juni haben wir unser Training im Fitnessstudio so gut wie eingestellt. Unsere gängige, plausible Ausrede: Die Hitze in Kombination mit der fehlenden Klimaanlage. Ausgenommen der regelmäßigen Radtouren zum See, sind wir in einen überwiegend sitzenden Zustand übergegangen.

„Ich bin wie ein Hund“

hatte ich in der Vergangenheit oft gesagt. Weil meine tägliche Bewegung in Form eines Spaziergangs oder einer Trainingseinheit einfach dazugehörte. Mittags bin ich rund 15 Minuten nach Hause und wieder in die Arbeit gelaufen. Damit hatte ich bereits über 6.000 Schritte auf meinem „Schritte-Konto“. Eine gute Ausgangsbasis, wenn man nach der Arbeit noch etwas oben drauf setzt.

Gewohnheiten verändern sich ständig!

Gute verabschieden sich wieder,

wenn sie nicht regelmäßig in den Alltag eingebaut werden.

Das ist zumindestens meine Erfahrung. Spazieren gehe ich immer noch, aber nicht mehr in der Intensität wie vor ein paar Monaten. Nicht mehr mit dieser Leidenschaft, wie ich es lange getan habe. Ich habe es mir schlichtweg abgewohnt. Fatal, weil ich im Schnitt 200 – 300 Kalorien weniger verbrenne, aber meine Essgewohnheiten nicht umgestellt habe. Das Resultat: Ein stetiger, langsamer Anstieg des Gewichts.

Den Spieß umdrehen: Erkennen & ändern!

Das Wichtigste ist es, nicht tatenlos weiter zuzusehen und sich seinem „Schicksal hinzugeben“. Man hat immer eine Wahl. Auch hier gilt wie oft schon erwähnt: Raus aus der Opferrolle, hin zum Tun. In meinem konkreten Fall: Training langsam wieder aufnehmen!

In weniger als 3 Minuten gelangen wir durch den Tiefgaragenzugang zum Fitnessstudio. Der kurze Weg senkt die Hemmschwelle deutlich. Ganz allmählich schaffen wir es, das Training wieder in unseren Alltag zu zurückzuholen. Nur wenige „Leidensgenossen“ tummeln sich mit uns auf der Trainingsfläche. Viele scheinen sich auch in die Sommerpause verabschiedet zu haben. Fläche frei! Unterstützung bieten mir gute Podcasts und Musik, die mich motivieren. Hin und wieder ein Kuss von Manuel macht es ebenfalls leichter 🙂

Es ist noch ein weiter Weg, bis sich die Gewohnheit wieder vollständig in unseren Alltag integriert hat. Viele Muskeln müssen erst wieder „geweckt“ werden. Es kostet eine Menge Überwindung und Disziplin, gerade das Volksfest und erneut hohe Temperaturen machen uns den Wiedereinstieg nicht leicht!

Weniger Muskeln bedeuten

weniger bedenkenlos Essen zu können. Muskeln sind hungrig! Jedes Kilo Muskelmasse verschafft uns täglich ca. 100 Kilokalorien mehr Grundumsatz. Aus diesem Grund bin ich auch kein Fan vom reinen Cardio Training. Es ist bei weitem nicht so nachhaltig wie Krafttraining. Neben dem Körper stärke ich damit auch meinen Geist, baue Stress ab und fühle mich insgesamt wohler in meiner Haut. Nebenbei senke ich mein Herzinfarktrisiko und stärke mein Immunsystem. Die Vorteile liegen auf der Hand und werden nach jedem Training spürbar.

Deine innere Stimme weiß, was dir gut tut und was du brauchst. Überhöre sie im „lauten Alltag“ nicht.

Krafttraining ist nur ein banales Beispiel

Du kannst das Krafttraining durch beliebige Gewohnheiten ersetzen: Gute Essgewohnheiten, Verzicht auf Alkohol, ein Business aufbauen, bessere Beziehungen führen, dankbarer werden, den Haushalt routinierter führen, …

All das Gute, Hilfreiche kannst du in deinen Alltag integrieren! Du fragst dich wie? Fange klein an, setze die Hürden nicht zu groß und vor allem: Bleib dran! Gib bei Rückschlägen nicht auf oder weil du einen Tag nicht durchgehalten hast. Einfach immer weitermachen. Freu dich über Fortschritte und vergleiche dich nicht mit anderen (ich weiß, sehr schwer, gelingt mir auch oft nicht!). Halte dir dein Ziel immer gut vor Augen und schrecke nicht vor Hürden zurück. Glaub an dich und deine Stärken. Du kannst das! Gute Gewohnheiten bringen dich schneller zu deinen Zielen.

Ein weiteres Beispiel ist sicherlich die Gewohnheit zu sparen. Krafttraining könnte man mit einem gutem Wertpapier-Sparplan vergleichen (keine Anlageempfehlung). Wenn du dran bleibst, regelmäßig sparst und verzichtest, wird dein Geld für dich arbeiten und du musst dich weniger abmühen. Als hättest du mehr „Muskeln“ in deine Finanzen gebracht. Cardio steht auf der Stufe mit dem Geldmarktkonto: Auch besser als nichts, aber wenig bis kein Wachstum in Sicht.

Schaffst du es, gute Gewohnheiten dauerhaft, erfolgreich zu etablieren und deine Ziele zu erreichen? Hast du eine gute Strategie, die du mit mir teilen möchtest?

Ich freue mich über deinen Kommentar!

Danke fürs Lesen!

Deine Nicole

2 Kommentare

  1. Die Ausreden kenne ich zu gut.
    Mit 39 Jahren und 2 Kindern wird es leider nicht leichter:)
    Deswegen habe ich mir im Keller ein kleines Gym eingerichtet.
    Im Sommer schaffe ich es trotzdem kaum zu trainieren, lange draußen sein, mit Freunden treffen, die Kinder bespaßen.
    Deswegen habe ich mir angewöhnt vor allen anderen aufzustehen und früh morgens gegen 4:45 oder 5 Uhr für 1h Sport zu machen.
    Da hat man Ruhe, die Kalorien für den Tag sind erledigt und man kann entspannt starten.

    • Erstmal meinen vollen Respekt, dass du dein Training morgens durchziehst!! Das kostet viel Disziplin und Willenskraft. Ich stelle es mir mit Kindern extrem schwer vor, Sport zu integrieren. Umso besser, wenn du dein Gym im Keller hast 🙂 es gibt immer Lösungen, wenn man denn welche finden will!

      Ganz liebe Grüße
      Nicole

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