Basar Manavgat

Manuel und ich shoppen nicht gerne. Das hat mehrere Gründe: Wir versuchen nicht zu viele Dinge anzuhäufen und investieren so viel Geld wie möglich ins Depot. Nicht, weil wir reich werden wollen, sondern weil wir frei sein wollen.

Was machen wir also auf einem türkischen Basar?

Die liebe Neugierde lockt uns nach Manavgat. Hier ist immer montags und donnerstags ein großer Markt. Die erste Frage die wir uns stellen: Wie kommen wir dorthin? Ich korrigiere: Wie kommen wir so günstig wie möglich dorthin? Als Frugalist fällt das Taxi raus. Unser FTI-Reiseleiter empfiehlt den sogenannten Dolmus.

Und so funktionierts mit dem Dolmus:
Du stellst dich an den Straßenrand und machst auf dich aufmerksam, wenn ein kleiner Bus vorbeifährt. Nach etwa 5 Minuten Beobachtung des Straßenverkehrs weißt du, welche Art von Bus ich meine. Nicht jeder bleibt stehen, nur diejenigen, die noch Platz haben. Der Begriff Platz ist außerdem relativ und meint „die Tür geht hinter dir noch zu“. Du sagst dem Busfahrer, wohin du möchtest und er nennt dir dann den Betrag, den du zu zahlen hast. Bei uns war das, egal ob nach Antik Side oder Manavgat, immer ein Euro pro Person. Sehr günstig also! Wenn jemand hinter dir Geld nach vorne reicht, ist das nicht für dich, sondern für den Busfahrer 😉

Ganz einfach, oder? Die Fahrt von Side nach Manavgat dauert etwa 20 Minuten. Hinter uns steigen immer wieder Leute ein, und wir denken nur „wohin mit euch?“ Aber es klappt. Wir werden direkt vor dem Basar rausgelassen. Immer der Masse nach. Einmal rechts abbiegen und wir stehen vor einem unendlich langen Gang an Ständchen, die mit Preisschildern werben. Gucci, Prada, Tommy Hilfiger – alles, was gefälscht werden kann, ist hier in rauen Mengen zu finden. Wir sind auf der Suche nach Gewürzen und Tees (Verbrauchsgüter kaufen wir gerne!).

Es dauert nicht lange und wir dürfen unterschiedliche Tee-Sorten probieren. Die meisten schmecken nach Zucker. „Ist nur Fructose“ meint der freundliche Verkäufer und lächelt – ja alles klar, also doch Zucker 😉 eine Dame neben uns ist ganz hibbelig, weil sie den „Doktor-Tee“ probiert hat. „Den müsst ihr kaufen“ meint sie nur. Ein zwanzig Euro-Schein wird gezückt und die glückliche Frau rauscht davon. Und so dürfen wir auch wir vom Wundermittel probieren, zunächst nur riechen. Oh, das zieht durch! Man kann ihn also auch inhalieren! Ein Tee mit doppelter Funktion. Toll, den kaufen wir! Optimal für die Erkältungssaison. Also zücken auch wir unser Geld und machen unseren ersten (aus unserer Sicht sinnvollen) Kauf. Wir haben ihn mittlerweile auch schon öfter getrunken, wirkt wirklich!

Zum Tee gesellt sich noch ein Fleischgewürz, zwei Schals und Unterwäsche. Dann ist es wieder genug, mit der „Shopperei“. Etwas weiter hinten kommen wir noch an Obst- und Gemüseständen vorbei. Tolle Farben, intensive Gerüche, eine riesige Auswahl! Die Hitze drückt immer mehr auf die Markthalle. Manuel schwitzt und jammert leise vor sich hin. „Also wir können schon noch bleiben wenn du willst“ sagt er aber meint eigentlich, er möchte nach Hause (= ins Hotel). Mir geht es ähnlich. Die Läden haben dann im Endeffekt doch immer das gleiche. Fakes über Fakes. Das Material der meisten Schuhe scheint uns eher Hartplastik zu sein. Um hier gute Schnäppchen zu machen, muss man sich schon ein bisschen auskennen und die Qualität überprüfen.

Raus aus den Massen! Wir machen noch einen Abstecher zum türkisblauen Fluss, der wirklich sehr schön anzusehen ist (hier könnte man einen Ausflug zu den Wasserfällen Manavgat buchen) und hoffen dann auf einen Dolmus. Diese fahren auch nach Colakli & Co. also halten wir Ausschau nach „Side“. So ganz haben wir das System noch nicht verstanden. Ich frage mehrere Busfahrer, die dann abwinken und meinen, sie würden nicht nach Side fahren. Etwa 10 Minuten später sind wir wieder drinnen, eng eingepfercht, im richtigen Dolmus. Im Hotel angekommen gibt es erst mal eine Stärkung an der Lobby-Bar und die Feststellung, dass wir es am liebsten ruhig haben.


Würden wir einen Besuch auf dem Basar in Manavgat empfehlen?

Ja, auf jeden Fall! Auch wenn es anstrengend, heiß und überfüllt ist, gehört ein Basar-Besuch in der Türkei einfach dazu. Die Anfahrt ist unkompliziert und günstig. Du musst dafür keinen ganzen Urlaubstag opfern. 2 – 3 Stunden reichen vollkommen aus! Fahre wenn möglich morgens, wenn es noch nicht so heiß ist. Der Basar beginnt meines Wissens nach um 9. Die Busse fahren immer, tagsüber und nachts. Hier musst du also nicht groß auf die Zeiten achten.

Darf man die neuen Errungenschaften eigentlich legal mit nach Deutschland nehmen?

Bitte informiert euch vorab, welcher Betrag pro Person frei ist und mit nach Deutschland gebracht werden darf. Ich habe von 430 € für Kleidung gelesen (Angabe ohne Gewähr). Auch für Kaffee, Gewürze und Tee gibt es Obergrenzen.

Warst du schon mal auf einem türkischen Basar oder möchtest weitere Infos haben? Dann kommentiere gerne.

Danke fürs Lesen,
Deine Nicole

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