Gehen wir auf Weltreise?

JEIN!

Im letzten Lockdown-Winter habe ich begonnen, YouTube Videos von schönen Reisezielen zu suchen. Einfach weil Zuhause alles so trist und ausweglos schien. Palmen und Strände haben mein Gemüt erhellt und zum träumen angeregt. Dabei bin ich auf das Pärchen von „Whats Next“ gestoßen.

Der Wunsch, auszubrechen.

„Whats Next“ stellt eine ganze Menge Reise-Videos online. Von Vietnam, Thailand, Bali über Sri Lanka, … . Die beiden sympathischen Weltenbummler reisen schon viele Jahre und arbeiten ortsunabhängig. Es handelt sich überwiegend um Reisen im Raum Südostasiens. Ohne dass es zu dieser Zeit in irgendeiner Art und Weise relevant war, ist in mir die Frage aufgekommen: Könnten wir das auch? Immer mehr „Instagramer“ traten diesem scheinbar neuen Trend vom freien ortunabhängigen Leben bei. Durch tägliche Stories und Beiträge wurde alles so greifbar. Was anfangs wie ein absurder Gedanke schien und sich völlig abwegig anfühlte, hat sich im Laufe der Zeit gefestigt. In uns reifte der Wunsch, auszubrechen. Auf ins Abenteuer „Weltreise“. Noch waren wir planlos, was sich bald ändern sollte.

Arbeitswandel

Was mich lange abhielt, war die Tatsache, dass ich einen sicheren Job hatte und diesen für die Reise aufgeben hätte müssen. Erst Anfang des Jahres hatte ich innerhalb der Firma eine neue Stelle direkt vor der Haustür übernehmen dürfen. Das konnte ich doch nicht so einfach aufgeben, oder? Nennt es Schicksal oder auch nicht:

Ich wurde zunehmend unzufrieder in meinem Job.

Ein Infekt jagte den nächsten. Schnupfen, Halsweh, Fieber. Das kannte ich so von mir nicht. Es stellte sich innerhalb kürzester Zeit heraus, dass mein neuer Vorgesetzter und ich nicht harmonierten. Unsere Ansichten, was die Arbeitsweise und Werte betrifft, lagen Meilen voneinander entfernt. Emotionaler Stress in Dauerschleife. Das Ganze spitzte sich innerhalb kürzester Zeit soweit zu, dass ich Anfang November meine Kündigung abgab. Traurig war ich um die vielen guten Momente und den ein oder anderen, den ich ins Herz geschlossen hatte. Aber es fiel mir auch ein Stein vom Herzen, weil es zum Ende hin sehr belastend für mich war! Manuel kommunzierte unseren Plan ebenfalls in der Arbeit. Ihm fiel es jedoch deutlich schwerer, weil er einen wirklich guten Job aufgeben muss.

Nun war der Weg für das Reisen also geebnet.

Motivatoren

Der triste Winter zeigt uns: Deutschland ist nicht unser Land der Träume. Hier ist unsere Familie und vieles, was uns ans Herz gewachsen ist. Aber das Klima, der gesellschaftliche Druck und die vorherrschenden Werte und Normen entsprechen nicht uns. So kamen wir zur Entscheidung, uns von unserem Hamsterrad zeitweise zu verabschieden. Für 6 – 12 Monate können wir uns das vorstellen! Viel Sonne, Meer, naturbelassene Strände, warme Temperaturen, neue Kulturen, gutes Essen, das Gefühl von Freiheit, innere Ruhe, Zeit für uns als Paar. Das alles sind Motivatoren auf dem Weg hin zur Reise.

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ein weiterer Grund, wieso wir jetzt reisen wollen: Wir haben weder Kinder noch pflegebedürftige Eltern. Unsere Wohnung brauchen wir für den Zeitraum der Abwesenheit nur zuzusperren. Bewusst haben wir uns für eine Kleine entschieden, damit wir uns alle Möglichkeiten offen halten. Von einer Weltreise sind wir damals noch nicht ausgegangen! Vielleicht haben wir das aber schon gespürt. Die Sehnsucht war lange da. Noch hält uns nichts auf.

Wer weiß, wie das in 3, 5 oder 10 Jahren aussieht?

Ich denke, man sollte seine Träume nicht immr auf später, die Rente oder sonst irgendwann verschieben. Wenn du die Möglichkeit hast, dann tu es. Wenn du vom Reisen träumst, dann geh es lieber früher als später an. Du weißt nie, was dich im Leben festhalten und gebunden halten wird.

Jeder Euro wird für unsere Reise gespart!

Jeder Euro wird mit der Vision weggelegt, unbeschwert länger reisen zu können. Wie wir das machen, habe ich euch schon bei meinen frugalen Updates erzählt. Wir können uns vorstellen auf Reisen zu arbeiten, aber in Maßen. Manuel ist ohnehin bereits finanziell unabhängig und ich habe ein Polster angespart, das eine Zeit lang reichen wird. Für uns wäre es mit viel Unsicherheit verbunden, hätten wir keine Rücklagen.

Tipp: Wenn du also auch vor hast, eine längere Reise anzutreten, dann versuche frühstmöglich ein Polster dafür aufzubauen (falls du nicht schon eines hast)!

Aus meiner Sicht sollte dieses mindestens 20.000 € groß sein. Je mehr du auf die Seite gelegt hast, desto länger kannst du reisen, ohne auf Arbeit und Einkommen angewiesen zu sein. Achte auch darauf, dass dieser Teil deiner Finanzen nicht bombenfest angelegt ist. Es sollte wenn möglich frei verfügbar auf deinem Geldmarktkonto (Tagesgeld) liegen.

Ein grober Wert für unsere Weltreise pro Monat: 1.200 € pro Person. Möchtest du nach Australien, in die USA, … ? Dann wird der Betrag definitv höher ausfallen. In Südostasien solltest du damit locker hinkommen, wenn du keine Luxusansprüche hast. Hinzu kommen Kosten, die du Zuhause noch hast (falls du z. B. deine Wohnung behältst / Versicherungen / …).

Wie macht man überhaupt eine Weltreise?

Anfangs ging ich sehr blauäugig an die Sache heran. „Einen Flug buchen und ab geht´s“ dachte ich mir. Als wir uns in der Türkei mit einem Weltreise-Ratgeber befassten, drehte sich mein Magen einmal um. Damit war es nicht getan! Alleine die Liste der notwendigen Impfungen jagten mir eine Menge Angst ein.

Eine Weltreise will gut überlegt, durchdacht und vorbereitet sein. Nimm dir dafür im besten Fall ein halbes Jahr Zeit.

Alle Schritte, die wir jetzt gehen und vorbereiten, werde ich schriftlich festhalten, damit ihr einen schnellen Überblick bekommt, was zu tun ist. Mehr als „All Inklusive Urlaub“ hatten wir bis dato nicht geplant. Falls du schon öfter Reisen mit mehreren Reisestopps gemacht hast, wird dir die Planung sicher leichter fallen. Für uns ist die individuelle Reiseplanung komplettes Neuland! Und nicht nur das: Dazu gesellen sich weitere To Dos wie eben schon genannt Impfungen, internationaler Führerschein beantragen, Krankenversicherung vergleichen, Visa betantragen, Unterkünfte & Inlandsflüge buchen, …

Muss es immer gleich die ganze Welt sein?

Wir finden nicht. Mit der ganzen Welt wären wir vollkommen überfordert! Also mussten wir uns vorerst auf den Teil konzentrieren, der uns am meisten interessiert. And the Winner is:

Südostasien

Schon seit Beginn unserer Beziehung haben wir darüber gesprochen, wie gerne wir Thailand bereisen würden. Wobei Thailand nur beispielhaft für so ziemlich alle asiatischen Länder stand. Mit Corona konnten wir das bis jetzt nicht realiseren. Für 2 – 3 Wochen wollten wir außerdem keine Fernreisen planen. Der Flug ist dann einfach im Verhältnis zu teuer zum Aufenthalt. Neulich wurden die Einreisebestimmungen (zumindestens für Thailand, Indonesien ist für uns immer noch Tabu) gelockert, was heißt: Wir dürfen rein!

Unser erstes Land wird allerdings ein anderes sein 😉 Manuel hat auf seinem Blog das Geheimnis bereits gelüftet. Unsere Reiseroute ändern wir aktuell allerdings noch täglich. Gebucht haben wir noch nichts!

„Slow Traveling“

Für meinen Geschmack reisen viele Weltreisende einfach zu schnell. Das möchten wir anders angehen. Slow Traveling ist die Devise. Unser Ziel ist es nicht, möglichst viel zu sehen und einen Touri-Hotspot nach dem anderen hinterherzujagen. Wir möchten das Gefühl bekommen dort zu leben. Unsere Unterkünfte möchten wir vorwiegend im Rythmus 2 – 4 Wochen wechseln. Außer bei bestimmen Standorten, die teurer sind oder nur zur Durchreise / einem kurzen Stop dienen.

Vorteil: Bei Airbnb bekommt man Wochen bzw. Monatsrabatte, was sich (nach bisheriger Recherche) positiv auf unsere Reisekosten auswirken wird.

Coming Soon

In den nächsten Wochen blogge ich über unsere Vorbereitungen, unsere Gefühlswelt und den Start in ein großes Experiment. Ihr seid die ersten, die davon erfahren 🙂

Wann gehts los?

Geplant ist bis jetzt Ende April / Anfang Mai 2023 als Startzeitpunkt. Noch haben wir keinen Flug gebucht und es nur theoretisch durchgeplant. Ich hoffe sehr, dass wir alles so durchziehen wie angedacht.

Auch schon Reiselust?

Dann kommt hier noch eine Film-Empfehlung –> Expedition Happiness (Netflix):

Du möchtest auch das Gefühl von Fernweh spüren? Dann empfehle ich dir den Film „Expedition Happiness“. Das Gefühl von Freiheit und der Sehnsucht nach Ausbrechen könnte nicht besser verkörpert sein. Ein junges Pärchen reist mit einem selbst ausgebauten Bus durch Amerika, Kanada und Mexiko. Die Filmmusik von „Mogli“ selbst komponiert geht unter die Haut (besonders der Song „Road Holes“)! Lange bin ich damit auf den Ohren im Winter spazieren gegangen und habe den Film und meine eigenen Sehnsüchte nachwirken lassen.

Seid ihr schon mal länger gereist? Wie sind eure Erfahrungen? Über Empfehlungen, Tipps und einen Austausch würden wir uns riesig freuen <3

Danke fürs Lesen!

Eure Nicole

Ein Kommentar

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