Reise in Sicht! Route & Unterkünfte

Ein Lichtblick – noch 92 Tage bis zum Abflug

„Noch 5, noch 4, noch 3 …“

Ich beiße meine Zähne zusammen. Schmerzen in meinen Oberschenkeln, stöhne. Aber ich darf nicht aufgeben. Armine feuert mich weiter an. Auf die 5 kurzen Wiederholungen folgen dann wiederum 5 lange. Ohne Pause versteht sich von selbst. Seit 5 Jahren trainiere ich in Fitnessstudios. Jeder Trainingsplan war hart. Auch dieser hier hat es wieder ordentlich in sich. Der Weg zum Erfolg ist eben selten ein leichter.

Frust & Essen

Nach wie vor kämpfe ich mit einem unguten Körpergefühl. Immer noch so schwer wie nie, tue ich vieles für die schlankere Figur. Cardio war eine Sackgasse, also jetzt wieder Kraft. Tracke Kalorien akribisch genau, um möglichst effektiv zu sein. Die Angst weiter zuzunehmen bleibt. Die Ursache für mein Gewicht ist (denke ich mittlerweile) eine ganz andere. Ich stopfe immer noch Löcher, esse Emotionen weg. Wo setzt man nur an. Kalorienzählen und regelmäßiger Sport sind da ein Leichtes. Aber wie „beseitigt“ man Emotionen? Spoiler: Ich habe (noch) keine Antwort auf diese Frage.

Immer eine Schippe drauf

Beim Training ist mir teilweise schwindelig. Ich gebe alles, gehe über meine Grenzen. Werde ich das auch ohne Armine tun? Ein Coach treibt uns an, lässt kein „Mogeln“ zu. Und alleine? Da muss man dann sein eigener Drill Instructor werden. Generell gilt: Immer schön in den Schmerz hinein. Solange du es aushältst. So weit wie heute werde ich ohne ihn nicht über meine Grenzen gehen. Da würde ich mich selbst belügen … Es muss auch ein Level darunter gehen.

Völlig fertig trete ich den Heimweg von sage und schreibe 200 Metern an (ja wir sind praktisch Nachbarn vom Fitnessstudio), komme am Briefkasten vorbei und rolle meine Augen nach oben. Nicht schon wieder ein Brief! Ich hasse unseren Briefkasten seit dem letzten Herbst.

Hässliche, teure Fotos

Schon auf dem Weg nach oben in die Wohnung beginne ich den Brief zu öffnen. Ich ziehe das Papier aus dem Umschlag heraus und alles, was mir entgegenblickt, bin ich selbst. Schwarz, weiß, mit dem Blick nach vorne gerichtet. „So konzentriert wie du da schaust, hätte ich die Strafe glatt sein lassen“ muntert mich Sally auf. 10 km/h zu schnell in der 30er Zone und direkt 50 Euro ärmer. Oh man!! Ich lege den Brief zur Seite und atme durch. Auf meinem Handydisplay leuchtet zudem die Nummer vom Arbeitsamt auf. 3 mal hintereinander. Da war wohl jemand hartnäckig. Ich bin noch 2 Monate angestellt, was kann denn schon so dringlich sein …

10.000 Kilometer müssen reichen

Ich versuche den heutigen Tag positiv auszulegen. Der Trainingsplan macht mich härter, die 50 Euro nicht arm und der Rückruf beim Arbeitsamt war auch von einer sehr freundlichen Mitarbeiterin gekrönt. Alles halb so wild! Die nächsten Monate werden rumgehen. Der dunkle Winter wird dem heiß ersehnten Frühling schon bald weichen und das Ende meiner Sparkassen-Zeit wird näher kommen. Endlich frei sein. Endlich wieder frei atmen können. Endlich nicht mehr „verfolgt“ werden. Und dann ganz weit weg. 10.000 Kilometer müssen reichen.

Reise in Sicht!

Diese Reise ist mein Lichtblick. Alles nimmt Gestalt an. Von der Idee hin zur Buchung – es war ein unglaublich spannender Weg (zur Entscheidungsfindung findest du den Artikel hier)! Hinter vielem lässt sich endlich ein Haken setzen. Flüge gebucht. Unterkünfte gebucht. Impfungen im Gange. Internationaler Führerschein auf dem Weg. Manche To Dos gehen erst zu einem späteren Zeitpunkt wie die Beantragung von Visas (3 Monate im Voraus) aber wir liegen gut in der Zeit. Ich gewinne damit ein Stück Kontrolle zurück. Ein Lebensabschnitt, den ich wieder aktiv selbst gestalten kann.

Startschuss: 1. Mai 2023 / Kuala Lumpur

Am 1. Mai starten wir in unseren neuen Lebensabschnitt. Mehr als 16 Stunden werden wir unterwegs sein, um dann unser Apartment in Kuala Lumpur im 30. Stock beziehen zu können. Im Moment unvorstellbar für mich! Noch nie in meinem Leben war ich so weit und so lange von Zuhause weg. Ein richtiges Abenteuer. 100 Tage und dann „Open End“.

Unsere Route für Reise 1:

  1. Stop: Kuala Lumpur (Malaysia) – 8 Tage
  2. Stop: Ko Lanta (Thailand) – 28 Tage
  3. Stop: Hoi An (Vietnam) – 28 Tage
  4. Stop: Koh Samui (Thailand) – 28 Tage
  5. Stop: Kuala Lumpur (Malaysia) – 8 Tage

= 100 Tage Südostasien

Unterkünfte

Hier ein Eindruck unserer gebuchten Unterkünfte (Airbnb):

1) Stop – Kuala Lumpur: 02.05. – 10.05. – 8 Tage (Gesamt: 228 Euro)

2) Ko Lanta (Thailand): 10.05. – 07.06. – 28 Tage (Gesamt: 573 Euro)

3) Hoi An (Vietnam): 07.06. – 05.07. – 28 Tage (Gesamt: 422 Euro)

4) Koh Samui (Thailand): 05.07. – 02.08. – 28 Tage (Gesamt: 517 Euro)

5) Kuala Lumpur (Malaysia): 02.08. – 10.08. – 8 Tage (Gesamt: 242 Euro)

Quanta Costa:

Gesamtkosten Unterkünfte für 100 Tage:
1.982 € für beide –> 991 € pro Person –> 9,91 € pro Nacht pro Person

Gesamtkosten Flüge (MUC – KUL – KBV – DAD – USM – KUL – MUC):
1.267 € pro Person –> 12,67 € pro Tag pro Person
Davon 700 € für den Hin- und Rückflug nach Deutschland

Gesamtkosten: 2.258 € pro Person –> 22,58 € pro Nacht pro Person

Der Flugpreis übersteigt tatsächlich den Preis für die Unterkünfte!

Die satten 500 € für die Flüge mit Air Asia & Co. sind schon ein großer Posten unserer Reise und wäre sicher mit Bus und Bahn noch schlauer handelbar gewesen. Uns war aber wichtig, verschiedene Länder zu sehen. Hier war uns das Touren über weite Strecken mit Bus und Bahn dann doch zu umständlich.

Weitere Kosten, die auf uns zukommen werden: Verpflegung, Transfer, Roller, Ausflüge, Kosten unserer Wohnung Zuhause, Auslandsreisekrankenversicherung (ca. 35 Euro je Monat), Konsum, Friseur, Massagen, … 

Zu unsere genauen Kalkulation kommt nochmal ein extra Beitrag. Falls du eine solche Reise planst, würde ich dir empfehlen, dich gut mit den anfallenden Kosten auseinanderzusetzen (außer Geld spielt keine Rolle).

Next Station: Home, sweet Home

11. August: Erstmal wieder ins traute Deutschland, Gäubodenvolkfest-Luft schnuppern und entscheiden, ob die Reise weitergeht! Wie wird es uns gefallen haben? Gibt es eine Reise Nr. 2?

Wieso machen wir die Dinge so wie wir sie machen?

1) Wieso sind wir so lange in einer Unterkunft?

2 Gründe, der erste: Monatsrabatte! Unglaublich was sich hier teilweise sparen lässt. Und zweitens: Wir sind nicht nur zum Spaß unterwegs. Arbeiten gehört zu unserer Reise dazu. Ständige Ortswechsel sind nicht nur teuer, sondern auch zeitintensiv.

2) Auf was haben wir bei Unterkünften wert gelegt?

Folgende Kriterien sollten unsere Unterkünfte erfüllen: Schnelles WLAN, nach Möglichkeit Tisch zum Arbeiten, Pool, nahe Zentrum / Strand, im Schnitt 20 Euro die Nacht (Vietnam ist extrem günstig und sogar schon mit Frühstück, dafür sind unsere Unterkünfte in Kuala Lumpur etwas teurer mit knapp 30 Euro die Nacht), nicht abgewohnt, gute Bewertungen auf Airbnb. Thats it.

3) Wie sind wir auf die Route gekommen?

Die Route – Das Schwerste bei der Planung (aus meiner Sicht)! Natürlich ist man nie gezwungen, alles vorher festzulegen. Wenn du aber Unterkünfte in guter Lage haben möchtest, ist es sicher nicht verkehrt, vorab zu buchen. Wie lang man wo sein will, wie man dann wieder von A nach B kommt: die Recherche kostet mehr Zeit als du vielleicht denkst. Sämtliche Pläne wurden von uns wieder umgeschmissen und neu geplant.

Der ursprüngliche Plan beinhaltete nur Malaysia mit Penang, Langkawi, Kuching, … (ca. 8 Stopps) dann haben wir begonnen Unterkünfte zu suchen. Malaysia ist verhältnismäßig teuer wenn man es beispielsweise mit Thailand oder Vietnam vergleicht. Als Thailand seine Pforten für Ungeimpfte wieder aufgemacht hat, war klar: Dort möchten wir einen Großteil unserer Zeit verbringen. Am meisten interessiert uns in Malaysia ohnehin Kuala Lumpur und den Rest werden wir nachholen, wenn die „Reise auf Probe“ gut verläuft. Thailand + Vietnam senken unseren Reisepreis trotz mehreren Flüge enorm!

4) Vor was haben wir am meisten Angst?

Corona sollte uns hoffentlich keinen Strich durch die Rechnung machen. Das Schlimmste wäre, wenn es einem Familienmitglied oder uns selbst gesundheitlich so schlecht gehen würde und wir uns dann entscheiden müssten. Auf der Reise selbst fürchte ich mich persönlich am meisten vor Heimweh und Reptilien (ihhh).

5) Auf was freuen wir uns am meisten?

Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Am meisten denke ich auf das Gefühl frei zu sein. Frei von allem, was unser Feuer löschen könnte. Wir brennen für die Idee des digitalen Nomadentums (sicher hast du davon schon gehört oder lebst es sogar selbst). Brennen für freies Arbeiten, dort, wo es uns gefällt. 

Natürlich freuen wir uns auch auf neue Eindrücke, das Erkunden von für uns fremden Gegenden und gutes asiatische Essen. Schöner Benefit: Meist ein Strand ganz in der Nähe unserer Unterkünfte (ausgenommen Kuala Lumpur). 

Ich freue mich ganz besonders, diese Reise mit dir teilen zu können <3

6) Wieso bleiben wir nicht gleich länger am Stück?

Die Kombi „Hin- und Rückflug“ war fast genauso teuer wie ein einfacher Flug (da fehlt nicht viel)! Zudem freuen sich unsere Familien, wenn wir uns hin und wieder trotz Reise blicken lassen. In unserer Auslandsreisekrankenversicherung sind bis zu 8 Wochen Heimaturlaub pro Jahr vorgesehen. Alles darüber? Wäre von der Krankenversicherung nicht mehr gedeckt und wir müssten uns wieder normal in Deutschland krankenversichern (=teuer!).

Und für uns ganz wichtig: Wir haben keine Ahnung, ob uns das Langzeitreisen gefällt! Deshalb die Probephase.

7) Welche To Dos sind noch offen?

  • Restliche Reiseutensilien kaufen –> Probepacken
  • Entscheidung pro / contra Anwartschaft Krankenkasse
  • Bei unserer Krankenkasse abmelden (mit Flugticket / Nachweis Auslandsreisekrankenversicherung)
  • Auslandsreisekrankenversicherung abschließen
  • Impfungen abschließen (Rechnungen einreichen) + Reiseapotheke
  • Fitnessstudio pausieren
  • Renteneinzahlungen abklären (Formular ausfüllen)
  • Visum für Vietnam beantragen (für Malaysia brauchen wir keines, Thailand erst über 30 Tage Aufenthalt)
  • Abmeldung Arbeitsamt (Ende April)

Eine ausführliche Checkliste mit allen To Dos, die wir bis jetzt erledigt haben, folgt in einem meiner nächsten Beiträge. Vielleicht ist das auch interessant für diejenigen, die ebenfalls länger aufbrechen möchten.

Ich halte euch weiter auf dem Laufenden!

Wenn du unseren Weg weiter begleiten möchtest, würde ich mich sehr darüber freuen. Solltest du selbst eine solche Reise planen, können wir uns gerne austauschen. Und falls nicht, können wir dich vielleicht zu neuen Reisezielen inspirieren oder einfach nur mitträumen lassen.

Hast du Fragen an mich/uns? Dann schreib mir gerne in den Kommentaren!

Danke fürs Lesen

Eure Nicole

PS: Wie wir genau auf Reisen arbeiten möchten, verrate ich euch in einem meiner nächsten Beiträge 😉

Ein Kommentar

  1. Wirklich ein toller Reiseblog. Ich bin Fan von deinen Steps und der Kostenaufstellung. Ich kann mir auch vorstellen so zu reisen, aber für mich müssen Hotels immer nah am Hauptbahnhof oder Flughafen sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert